Sie gestalten ihren Stadtteil
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„Unser Altkloster“, das ist der Slogan des Bürgervereins Altkloster: Die 260 Mitglieder wollen „ihren“ Stadtteil voranbringen. Was das Sprachrohr der Altklosteraner fordert und was an Events im Jahr 2016 geplant ist, das steht im TAGEBLATT.
Mittwoch, 17.02.2016, 18:18 Uhr
Der Abriss des Gemeindehauses am Schafmarktplatz in Altkloster hat begonnen. Es weicht einem Wohnhaus.
Fotos Vasel
Bei der Jahreshauptversammlung hat die Vorsitzende Dr. Nina Freudenthal am Dienstagabend in der Grundschule das Programm 2016 vorgestellt: Der Bürgerverein will nach dem Ausfall der Silvesterparty im vergangenen Jahr einen neuen Anlauf wagen. In Gesprächen mit der Stadt und party & more solle ausgelotet werden, ob Interesse an einer Wiederauflage bestehe. Der Verein hofft, dass sich das städtische Stadtmarketing einbringt.
„Wir alleine können das nicht, das finanzielle Risiko ist zu groß“, so Freudenthal. Die Party – bis zu 2000 feierten auf dem Schafmarkt in den vergangenen Jahren – war ausgefallen, weil sich die Band aufgelöst hatte und kurzfristig kein Ersatz gefunden werden konnte. Die Finanzierung ist nicht einfach. In zwei Stunden müssen die Ausgaben – von der Bühne über die Toiletten über die Gastronomie bis zum Sicherheitspersonal – eingespielt werden. Nur bis 1.30 Uhr darf die Band auf dem Platz spielen.
Der Maibaum wird wieder am 1. Mai feierlich aufgestellt und nach dem traditionellen Herbstmarkt (21. bis 23. Oktober) wieder abgebaut. Um sich von Mitbewerbern abzusetzen, wird es am 28. August erstmals einen „Langschläferflohmarkt“ mit buntem Programm geben – ab 11 Uhr.
In Absprache mit der Stadt wird die Winterbeleuchtung in diesem Jahr ausgebaut, auf dem Mühlenteich soll – wie auf dem Viver – ein illuminiertes Geschenkpaket schwimmen; weitere Lichterbögen sollen über den Torfweg gespannt werden.
Nachdem sich der Verein eingeschaltet hat, soll der Spielplatz „Am Pfennigsberg“ jetzt bereits 2017 saniert werden. 30 000 Euro soll das kosten, 2016 wird schon einmal der Sand ausgetauscht. Außerdem unterstützen Freudenthal & Co die Forderung der Tageseltern, einen „Mehrgenerationenspielplatz“ am Delmer Bogen zu schaffen. Begrüßt wurde, dass die Stadt den alten, aufgegebenen Friedhof an der Ecke Friedenstraße/Bebelstraße unter der Beteiligung der Bürger zu einem „Bürgerpark“ umgestalten will. Tempo 30 auf dem Ottensener Weg sei leider nicht umsetzbar, es handele sich um eine Hauptverkehrsstraße. Nach Rücksprache mit der Stadt sollen auf dem Fußweg „Ottensener Weg - Drosselgasse - Bullenberg“ durch den Krankenhauswald mindestens drei Laternen aufgestellt werden.
Dass weiterhin kräftig in den Wohnungsbau in ihrem Stadtteil investiert wird, freut das Sprachrohr der Altklosteraner. Am Mittwoch begann das Abbruch-Unternehmen Jacobs mit dem Abriss des ehemaligen Gemeindehauses am Schafmarktplatz. Es weicht einem Wohnhaus. Die Lebenshilfe hatte die Immobilie im Jahr 2009 – mit Hilfe der Else-und-Heinrich-Klintworth-Stiftung – für 330 000 Euro von der St.-Paulus-Gemeinde erworben. Die Kirche hatte kein Geld mehr, um das Gemeindehaus zu halten. Es war Keimzelle der im Jahr 1964 gegründeten Kirchengemeinde, vorher gehörte Altkloster zu St. Petri. Die Pläne der Lebenshilfe, ein „generationenübergreifendes, gemeinschaftliches Wohnprojekt mit Behinderten mit ambulantem Teil, Tagesbetreuung und einem Café“ zu realisieren, zerschlugen sich 2014 allerdings. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sollten unter einem Dach zusammenleben, geplant waren 24 Appartements. Doch es gab keine Fördermittel, damit hatte sich das 3,5-MillionenEuro-Projekt zerschlagen. Also verkaufte die Lebenshilfe das Gebäude an einen privaten Investor.
Das Familienunternehmen Buxtehuder-Hof Immobilien (Plötzky) errichtet 2016/2017 ein Wohnhaus – nach einem Entwurf des Architekturbüros Gerkens & Grambow aus Buxtehude – mit 16 barrierefreien Wohnungen und Tiefgarage. Bernd Grambow rechnet damit, dass der Abriss in zwei Wochen abgeschlossen ist.
www.buergerverein-altkloster.de
Altkloster ist die Keimzelle der Stadt. 959 wurde der Ort erstmals erwähnt, als König Otto I. seinen Besitz in Buochstadon (Buchenstätte) dem Moritzkloster in Magdeburg schenkte. 1135 weilte Kaiser Lothar III. auf seinem Königshof in Buchstadihude. Hude, das ist die Schiffslandestelle an der Este, sagt Stadtarchivar Bernd Utermöhlen. 1196/1197 wurde das Kloster gegründet, es war das „bedeutendste“ Benediktiner-Nonnenkloster im Elbe-Weser-Raum. 1769 wurde die Klosterkirche abgerissen. Der Name Buxtehude ging noch im 13. Jahrhundert auf die 1285 gegründete neue Stadt über. Zu der gehört Altkloster seit 1931. Utermöhlen machte deutlich, dass nur die Kloster- und die Geschichte der Korn- und Papiermühle umfassend erforscht sei. Eine Stadtteilchronik fehle noch.
Der alte Friedhof an der Friedenstraße in Altkloster soll nach dem Willen des Bürgervereins zum Bürgerpark werden.
Die Graffiti-Schmierereien in der Unterführung unter der B 73 zwischen der Friedenstraße und der Hermann-Löns-Straße sorgen für Ärger.
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